Die lustigen Brotgesichter

Prävention an Schulen hat viele Gesichter! Die Gesundheitsförderung ist ein Teilbereich, der nicht nur die allgemeine Gesundheit verbessern, Krankheiten vorbeugen und das Ernährungsverhalten positiv beeinflussen soll, sondern mit ihr sind Stunden voller Spannung, Spaß und Wissenswertem verbunden.

Gesunde Ernährung heißt, dass wir uns Gedanken machen zu Themen wie: Schlaf, Verwaltung der eigenen Kraftressourcen, Fitness, Entspannung, gesunde/ungesunde Lebensmittel bis hin zur Auseinandersetzung mit einzelnen Produkten in der „Kinderwerbung“.

Unsere Stunde beginnt mit einer Mit-Mach-Geschichte. Früh morgens erwachen wir, machen ein wenig Frühsport und hören ein merkwürdiges Geräusch. Es ist knurrend und gurgelnd und es kommt aus der Mitte meines Körpers. Ziemlich schnell ist klar, dass ich Hunger habe! Vor dem offenen Kühlschrank stehend, merken wir, dass er einfach leer ist. Da wir aber Lust auf ein gesundes und lustiges Brotgesicht haben, müssen wir eine Einkaufsliste schreiben: „Brot Butter, Möhren, Gurken, Oliven, Marmelade, Honig, Käse Wurst, Melone, Kirschen u.v.m. steht in Windeseile auf unserer Tafel.“ Schnell noch ein Foto und schon habe ich meine Einkaufsliste für die zweite Klasse!

Nun malen die Kinder schon einmal ihr lustiges Brotgesicht auf Papier und präsentieren es im Anschluss ihren Mitschülern.

Ein paar Tage später ist es dann soweit.  Drei Mütter/Väter treffen sich mit mir in der Schulküche und nun werden die gewünschten Zutaten in die richtige Form gebracht. Nach knapp zwei Stunden Schnibbelei steht das Büffet mit allen Köstlichkeiten im Klassenzimmer.

Jetzt gibt es noch einen kleinen Exkurs zum ´Tischdecken` und jedes Kind weiß, wo Messer, Gabel, Teller und Serviette liegen sollten. Nun wird es aber wirklich Zeit, das erste Brotgesicht zu kreieren. Mit dem Teller bewaffnet lassen sich die Kinder von den wohlduftenden Lebensmitteln inspirieren, nehmen ein bisschen hiervon und ein bisschen davon. Zurück am Tisch werden die lustigsten Gesichter gestaltet und bevor nun in das Brot gebissen werden darf, gibt es noch ein Foto zur Erinnerung. Doch dann ist es endlich soweit. Der erste Biss und die Geschmacksreise kann beginnen, wenn Kirsche auf Himbeere und Frischkäse trifft. Es ist köstlich! Kaum ist das erste Brot vertilgt, strömen die Kinder schon wieder zum Büffet und die Entdeckungsreise geht weiter.

An diesem Morgen werden mehr als 60 Scheiben Brot gegessen, belegt mit allem was Kraft und Energie für den Tag langfristig gibt. Die Kinder beflügeln sich mit ihren Ideen gegenseitig und sind nach zwei Unterrichtsstunden satt und glücklich.

Irgendwann zwischendurch kommt im Klassenzimmer die Frage auf: „Aber man spielt doch nicht mit Lebensmittel, oder?“

Ich persönlich finde einen spielerischen, kreativen und testenden Umgang auch mit Lebensmitteln prima, denn ich sehe Kinder, die das erste Mal bestimmte Dinge probieren und für sich austesten, ob ihr Geschmack sich bereits verändert hat. Ich erlebe Kinder, die gemeinsam an einer schön gedeckten Tafel miteinander mit Freude essen und ihrer eigenen inneren Stimme zu ihren Geschmackserlebnissen lauschen.

Ich möchte mich bei allen Eltern für ihr Engagement bedanken, ebenso bei den Lehrerinnen, die ihre Unterrichtsinhalte so genial um dieses Frühstück herumbauen. Nur durch dieses Zusammenspiel ist dieses Projekt dieser Größe möglich. Ich finde es toll, dass die Teichwiesenschule die finanziellen Mittel bereitstellt, um den Kindern dieses Erlebnis zu ermöglichen. Ich freue mich auf das nächste Mal, wenn die Brotgesichter wieder Gestalt annehmen.

Christiane Bungert

Schulsozialarbeit der Teichwiesenschule