Es klopft bei Wanja in der Nacht

Auf diese besondere Veranstaltung hatten insbesondere viele Kinder der Korntaler Kindertageseinrichtungen mit Spannung und Vorfreude gewartet: Am Dienstag, den 24. und Mittwoch, den 25. Februar 2025 war es dann endlich so weit: Die Puppenspielerin Anke Scholz vom Artisjok Theater in der Südpfalz war mit einer Inszenierung der wunderbaren Wintergeschichte „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Reinhard Michl an der Teichwiesenschule zu Gast. Im Musiksaal fanden sich in mehreren Aufführungen die Kinder der ersten und zweiten Klassen, der Sprachklasse und der Grundschulförderklasse mit den Kindern aller Korntaler Kindertageseinrichtungen zusammen. Für die Kindergartenkinder war es ihr erster Besuch im Schulhaus! Wie aufregend!

Seit etwa fünf Jahrzehnten organisiert unsere ehemalige Kollegin i.R. Frau Renate Vest alljährlich diesen gemeinsamen Theaterbesuch von Kindergarten- und Grundschulkindern, der immer für leuchtende Kinderaugen, fröhliches Gelächter und tobenden Applaus sorgt. Herzlichen Dank für dieses unermüdliche Engagement zum Wohle vieler Kinder!

Ebenso gilt unser herzlicher Dank dem Elternbeirat der TWS, der den Großteil der Kosten für diese Veranstaltung trägt.

Der Musiksaal war voll besetzt und verdunkelt, die kleineren und größeren Kinder saßen erwartungsvoll auf ihren Plätzen. Da ging es auch schon los!

Mit einem fast poetisch anmutenden Akkordeonstück betrat Anke Scholz die Bühne und versetzte das Publikum in eine melancholische Winterstimmung.

Bald schon erschien auch Wanja in Form einer liebevoll gestalteten Puppe.

Wanja, Jäger und Sammler mit Leidenschaft, wohnt allein in seinem kleinen, aber feinen und gemütlichen Jägerhaus. Dort hat er es sich einfach, aber behaglich eingerichtet. Besonders gemütlich macht er es sich eines Abends in Erwartung eines schweren Schneesturms.

Kaum ist Wanja eingeschlafen, da wird er von einem überraschenden Klingeln in der Nacht geweckt. Ein kleiner, verfrorener Hase sitzt vor der Tür und bittet um Zuflucht vor dem Sturm. Wanja lässt ihn ein und weist ihm ein warmes Plätzchen am Ofen zu. Bald ertönt Wanjas Schnarchen, da klopft es erneut an der Haustür. Diesmal steht ein halb erfrorener Fuchs vor der Tür und sucht eine Herberge für die Nacht.

Ob das wohl gut gehen kann, wenn sich die Übernachtungsgäste Fuchs und Hase gemeinsam in Wanjas kleiner Wohnstube die Schlafplätze teilen müssen und sich wenig später auch noch ein verfrorener Bär dazugesellt? Wanja appelliert mahnend an seine Gäste, seine Gastfreundschaft nicht zu missbrauchen und einander leben zu lassen.

Ein schwieriges Unterfangen, das beim Publikum für reichlich Spannung und auch Gelächter sorgt.

Wie gut, dass es Wanja gelingt, alle drei Tiere in Zaum zu halten und friedlich durch die eiskalte Winternacht zu bringen. Doch als er am nächsten Morgen erwacht, ist seine Stube leer! Hat er etwa alles nur geträumt? Verwundert tritt er vor die Tür. Als er im Schnee verschiedene Tierspuren entdeckt, huscht ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht.

Mit viel Liebe zum Detail und erzählerischem Geschick spielt Anke Scholz diese zeitlos schöne Geschichte von Freundschaft, Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.

Dass man trotz scheinbar unüberwindbarer Unterschiede zueinander finden und in der Not zusammenhalten kann, ist der Gedanke, welcher noch lange nach dem begeisterten Beifall des Publikums nachklingt.